Moment 1: Stürmische See

Es war ein Herbsttag an der Nordsee, einer dieser Tage, an denen die Luft voller Energie ist. Der Wind frischte auf, trieb Wolken wie große weiße Segel über den Himmel, und das Meer begann sein Schauspiel.

Meine Mutter liebt den Sturm genau wie ich; gemeinsam fuhren wir nach Wilhelmshaven an den Kai. Sofort erfasste uns die Kraft der Natur: Die Wellen türmten sich hoch, jagten einander, warfen sich mit Wucht gegen die Kaimauer, und jedes Mal schoss die Gischt glitzernd durch die Luft. Der Wind peitschte sie uns ins Gesicht, benetzte meine Brillengläser – ich lachte, obwohl ich kaum noch etwas sah.Der Sturm presste uns die Jacken an den Körper, zerrte an den Kapuzen, und ich spürte, wie die Kraft des Meeres sich auf mich übertrug. In mir wuchs ein unbändiges Gefühl von Lebendigkeit. Ich wollte laufen, springen, mich mit ausgebreiteten Armen im Wind drehen – als könnte ich Teil dieses Sturms werden, eins mit den tobenden Wellen.

Es war ein Rausch, ein Spiel, ein Tanz der Elemente, dem man sich nicht entziehen konnte. In diesem Moment war ich ganz bei mir – aufgewühlt und zutiefst glücklich.

Mit feuchtem Haar und rotem Gesicht kehrten wir in die "Teestube" ein. Noch immer vibrierte der Sturm in mir, während ich den heißen Kakao mit Sahnehäubchen in den Händen hielt. Wie köstlich er schmeckte – fast so, als würde er die Wogen in mir drin beruhigen. Ein süßer Abschluss für ein großartiges Natur-Spektakel, das noch lange in mir nachhallte.

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