Moment 4: Segelhafen

Nach einem herrlichen Bad im Meer radelten wir heimwärts, eine Freundin und ich. Wir hatten den Nachmittag am Nordseestrand Hooksiel verbracht. Nun kamen wir am Segelhafen vorbei, der eingetaucht war in goldenes Abendlicht. Sanft schaukelten die Segelboote im salzigen Wasser, als träumten sie vom vergangenen Sommertag – vom Glitzern der See, der Weite des Meeres, vom Gefühl grenzenloser Freiheit. Ja, sie schienen eingelullt vom leisen Rhythmus der zahmen Wellen, versunken in Erinnerungen an sonnendurchtränkte Segeltörns.Über den Booten kreisten Möwen, frech und ungeduldig. Ihre schrillen Rufe durchkreuzten die friedliche Stille. Mit blitzschnellen Flügelschlägen stürzten sie hinab, sobald an einem Bug das silbrige Glitzern eines Herings sichtbar wurde.

Ich ließ den Blick entlang des Hafens schweifen. Filigran schwebten die Masten und Takelagen der Segelboote vor dem orangenen Himmel. Ihr Spiegelbild im leuchtenden Wasser verlieh der Szenerie eine fast magische Stimmung. Die Atmosphäre schien erfüllt von leiser Erwartung: das Glück vergangener Stunden, die Sehnsucht nach dem Meer, die Vorfreude auf neue Abenteuer. Hier, im friedlichen Atem des Hafens, spürte ich, dass jedes Boot bereit war – zum Aufbruch im frischen Wind des nächsten Sommermorgens.

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